Paradox

Um das vollständige und vollkommene Bewußtsein dieser Welt in all ihren Einzelheiten zu erlangen, muß man zuerst keine persönliche Reaktion auf irgendeine dieser Einzelheiten mehr haben, nicht einmal eine spirituelle Vorliebe, wie sie sein sollten. Mit anderen Worten, eine vollkommene Annahme in völliger Neutralität und Gleichgültigkeit ist die unerläßliche Bedingung für ein Wissen durch uneingeschränkte Vereinigung. Wenn eine Einzelheit, so klein sie auch sein mag, der Neutralität entgeht, so entgeht diese Kleinigkeit auch der Vereinigung. Die Abwesenheit von persönlichen Reaktionen, zu welchem Ziel sie auch dienen, selbst zum höchsten, ist eine unerläßliche Voraussetzung für ein vollkommenes Wissen. Paradoxerweise könnte man also sagen, daß wir nur das wissen können, was uns nicht interessiert, oder genauer, was uns nicht persönlich betrifft.

*Mira Alfassa

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