Der Indische Papagai

Ein Händler bereitete sich auf eine Reise nach Indien vor. Er fragte jeden Diener und jede Dienerin, was er ihnen als Geschenk mitbringen solle. Alle wollten etwas anderes, exotisches: Ein Stück Seide, ein Kupferfigürchen, eine Perlenkette. Dann fragte er sein wunderschönes Papageienweibchen im Käfig, das so eine schöne Stimme hatte, und sie sagte: „Wenn du die indischen Papageien siehst, beschreibe ihnen meinen Käfig. Sag ihnen, dass ich geistige Führung brauche in meiner Trennung von ihnen. Frage sie, wie unsere Freundschaft weiter aufrecht bleiben könne, mit mir, die ich hier so gefangen bin, und ihnen, so frei im frischen Wind. Erzähle ihnen, dass ich mich so gut an unsere gemeinsamen Morgen erinnere, als wir von Baum zu Baum flogen. Sag ihnen, zu meiner Ehre einen Becher ekstatischen Wein zu trinken, für mich, die da am Tiefpunkt meines Lebens ist. Sag ihnen, dass mir der Klang ihres Gekeifes hoch in den Bäumen süßer wäre als alle Musik“.

So gab das Papageienweibchen ihre Botschaft dem Händler weiter; und als er nach Indien kam, sah er ein Feld voller Papageien. Er hielt an und erzählte ihnen das, was ihm aufgetragen worden war. Einer der Papageien in der Nähe begann zu zittern, wurde steif und viel tot vom Baum. Der Händler sagte zu sich: „das war sicher ein Verwandter meines Papageis. Ich hätte nichts sagen sollen“. Er führte seinen Handel zu Ende und reist nach Hause, mit den Geschenken für seine Diener. Als er zum Papagei kam, verlangt sie ihr Geschenk. „Was ist geschehen, als du meine Geschichte den indischen Papageien erzähltest?“ „Ich getraue mich nicht, dies zu erzählen“. „Meister, du musst!“ „Als ich deine Klage einem Schwarm von plappernden Papageien erzählte, brach es einem von ihnen das Herz. Er war sicher ein naher Freund oder Verwandter von dir; weil als er von dir hörte, wurde er still, begann zu zittern und starb dann“. Als der gefangene Papagei dies hörte, begann sie selber zu zittern sank auf den Käfigboden und Starb. Der Händler war ein guter Mann. Er trauerte tief über seinen Papagei und murmelte verstörte Sätze, widersprüchliche – kalt, dann liebevoll – klar, und dann wieder voller dunkler Symbolik. Als der Händler den toten Papagei aus seinem Käfig warf, öffnete dieser die Flügel und flog zum nächsten Baum! Der Händler verstand plötzlich das Geheimnis: „Gib auf, und du wirst befreit!“ Der Papagei erzählte dem Händler noch eine oder zwei spirituelle Wahrheiten. Und dann ein zartes „Auf Wiedersehen“. „Möge Gott dich beschützen“, sagte der Händler, „die du nun auf deinem neuen Pfad wandelst.

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