Erhabener..

Erhabener, Du, Einer, ohnegleichen: Dich nennen Herr die Herrn aus allen Reichen. Du bist das Ende und auch das Beginnen, das Außen, o Erhabener, und das Innen. So viel Jahrtausende rennt der Verstand, doch hat von Dir er keinen Hauch erkannt! So viel er Dich auch sucht: er sieht Dich nimmer; er ist beschränkt aufs Hörensagen immer. Für alles, was geschaffen, bist Du Licht, Du nur verleihst dem Auge seine Sicht. O Wunder, daß Du sichtbar und verhüllt! Du bist, der - ohne Herz - den Herzgrund erfüllt. Die Seelen stammen, Freund, von Deinem Strahle; Du bist der Kern, das andere nur Schale. Nur Namen hat die Welt von Dir, kein Zeichen; nicht kann Dich schauender Verstand erreichen. Verborgen dem Verstand, im Dasein sichtbar, zeigst Du den Abglanz Deines Wesens lichtklar. Dich sehend, hat die Form ihr Ziel gefunden - Du bleibest ewig, doch sie ist entschwunden. Für dich hat Raum und Zeit nur Haares breite Platz: die Welt: ein Talisman - Du bist der Schatz. Du bist der Schatz im tiefsten Seelengrunde: "Ich war ein Schatz", kam's einst aus Deinem Munde. Durch Dich erschien die Welt - in jedem Nu, sprichst ganz Geheimes in der Seele Du. Du bist das Licht, das strahlt im Sonnenglanze, durch das der Teil ist ewig und das Ganze.

*Attar

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