Viele neue Empfindungen spürte ich im Herzen.

Manchmal war mein Herz voller Leichtigkeit, Freiheit und Trost. Ich war wie verwandelt und glaubte vor Wonne zu vergehen. Manchmal kamen mir Tränen der Dankbarkeit. Manchmal wurde mein Verstand so klar, dass ich mit Leichtigkeit Dinge erfasste, die ich früher nie verstanden hätte. So erneuerte das Herzensgebet Geist, Körper und Verstand: Mein Geist erlebte die Süße der Göttlichen Liebe, innere Ruhe und Reinheit der Gedanken, — mein Körper erlangte Leichtigkeit und Frische, Unempfindlichkeit für Kummer und Krankheiten, und ich empfand das Leben als angenehm — mein Verstand erkannte die Sprache der Schöpfung, die Nähe Gottes und die Bedeutung der heiligen Schrift.

Manchmal erfüllt mich das Herzensgebet mit solcher Wonne, dass ich nicht glaube, es könnte jemanden geben, der glücklicher ist als ich. Nicht nur das Innere meiner Seele, sondern auch die ganze Außenwelt erscheint mir wunderbar schön. Alles verlockt mich zur Liebe und zum Dank an Gott. Menschen, Bäume, Pflanzen, Tiere, alles ist mir unaussprechlich vertraut, und in allen sehe ich seinen Namen. Manchmal fühle ich eine solche Leichtigkeit, als hätte ich überhaupt keinen Körper, etwa so, als würde ich durch die Luft fliegen. Manchmal empfinde ich eine solche Freude, als wäre ich König geworden, und möchte am liebsten sterben und mich in Dankbarkeit zu Gottes Füßen in die geistige Welt ergießen. 

Auszüge aus: <<< Der russische Pilger >>>