Gehen Lernen

Das Versteckspiel

"Rabbi Baruchs Enkel, der Knabe Jechiel, spielte einst mit einem andern Knaben Verstecken. Er verbarg sich gut und wartete, dass ihn sein Gefährte suche. Als er lange gewartet hatte, kam er aus dem Versteck; aber der andere war nirgends zu sehen. Nun merkte Jechiel, dass jener ihn von Anfang an nicht gesucht hatte. Darüber musste er weinen, kam weinend in die Stube seines Grossvaters gelaufen und beklagte sich über den bösen Spielgenossen. Da flossen Rabbi Baruch die Augen über, und er sagte: "So spricht Gott auch. Ich verberge mich, aber keiner will mich suchen."
 
 
 
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Ein Schüler war betrübt. Der Meister kam zu ihm und fragte nach dem Grund. Der Schüler sagte: „Meister, immer, wenn ich denke, ich sei Gott gerade ein Stückchen näher gekommmen, rückt er von mir ab.“Da sagte der Meister: „Wenn ein Vater sein Kind laufen lehrt, streckt er die Arme aus und leitet es auf sich zu. In dem Moment aber, da das Kind nahe ist und nach ihm greifen will, rückt er ein Stück zurück und streckt die Arme wieder aus.“
 
 
 

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